Warum wir Vielfalt feiern und Familien stärken müssen
Am 18. Juni wird weltweit der Autistic Pride Day begangen. Ein Tag, an dem Menschen mit Autismus im Mittelpunkt stehen – nicht wegen möglicher Einschränkungen, sondern wegen ihrer Stärken, ihrer Vielfalt und ihrer einzigartigen Perspektiven auf die Welt. Es ist ein Tag des Stolzes, der Sichtbarkeit und des Verständnisses.
Autismus ist keine Krankheit, die geheilt werden muss, und auch keine Störung, die es zu „beheben“ gilt. Vielmehr handelt es sich um eine andere Art zu denken, zu fühlen, zu handeln und zu erleben. Menschen im Autismus-Spektrum nehmen ihre Umwelt häufig intensiver, manchmal komplexer – und immer auf ihre eigene Weise wahr.
Diese Vielfalt verdient Anerkennung – und das jeden Tag.

Wir sehen den Alltag – und die Lücken
Wir bei Assistenz24 begleiten immer mehr Menschen im Autismus-Spektrum durch Persönliche Assistenz. Das heißt konkret: Wir sind da – im Alltag, in der Freizeit, im Urlaub oder zu Hause. Unsere Assistentinnen und Assistenten unterstützen dort, wo sie gebraucht werden. Sie helfen Menschen mit Autismus dabei, ihr Leben möglichst selbst bestimmt und individuell zu gestalten.
Dabei sehen wir ganz genau, wo es gut läuft – aber auch, wo es massive Lücken gibt. Und leider gibt es davon viele.
Vor allem Familien, in denen Kinder oder Jugendliche mit Autismus leben, stehen häufig unter enormem Druck. Sie stemmen Betreuung, Schule, Therapien, Arzttermine, Anträge und den gesamten Alltag – oft ohne ausreichende Unterstützung. Viele von ihnen arbeiten nebenbei oder verzichten notgedrungen auf Erwerbstätigkeit, weil die Versorgung ihrer Kinder keine Lücken erlaubt.
- Entlastung? Fehlanzeige.
- Beratungsangebote? Selten erreichbar.
- Familienassistenz? Nicht vorgesehen.
- Finanzielle Unterstützung? Ein Kampf – wenn überhaupt.
Familiensysteme dürfen nicht zerbrechen
Was wir erleben, sind erschöpfte Eltern, Geschwisterkinder, die zurückstecken müssen, und Familien, die auf sich allein gestellt sind. Dabei ist längst bekannt, dass ganzheitliche Unterstützungssysteme nicht nur den betroffenen Kindern helfen, sondern das gesamte Familiensystem entlasten – und damit langfristig Stabilität, Teilhabe und Lebensqualität sichern.
Deshalb sagen wir klar: Es reicht nicht, nur die Betroffenen „einzeltherapeutisch“ zu begleiten.
Wir müssen Familien als Ganzes sehen – und gezielt entlasten.
Dazu gehört:
- Alltagshilfe und persönliche Assistenz zu Hause, nicht nur in Ausnahmefällen.
- Familienassistenz als fester Bestandteil der Versorgung – nicht als Bonus.
- Finanzielle Unterstützung, die nicht nur das Minimum abdeckt, sondern realistische Lebensmodelle ermöglicht.
- Unkomplizierte Zugänge zu Hilfen – ohne zeitraubende Antragsverfahren und unverständliche Formulare.
Familienassistenz bei Assistenz24
Familienassistenz – Gemeinsam stark durch den Alltag
Manchmal braucht es einfach jemanden an der Seite. Unsere Familienassistenz unterstützt Sie flexibel, einfühlsam und ganz nach Ihren Bedürfnissen – ohne Vertrag, ohne Mindestlaufzeit. Ob Alltagsorganisation, Krisenbegleitung oder einfach eine helfende Hand: Wir sind für Sie da – auch außerhalb der Bürozeiten. Lernen Sie uns kennen und gestalten Sie mit uns Ihre individuelle Unterstützung. Weil Familie zählt.

Was braucht es wirklich?
Was Familien mit autistischen Kindern brauchen, ist kein Mitleid. Sie brauchen klare, verlässliche, durchdachte Strukturen. Sie brauchen Menschen, die verstehen, was Autismus bedeutet – und die bereit sind, ihre Unterstützung individuell anzupassen.
Deshalb setzen wir bei Assistenz24 auf qualifizierte Persönliche Assistent:innen, die nicht nur da sind, sondern kompetent und einfühlsam begleiten. Unser Tochterunternehmen inclusion24 schult regelmäßig im Bereich Neurodiversität. Dabei geht es nicht nur um Fachwissen – sondern vor allem um Haltung, Verständnis und Empathie.
Denn: Wer mit Menschen im Autismus-Spektrum arbeitet, braucht nicht nur Wissen über Reizfilter, Routinen und Kommunikationsformen. Man braucht vor allem die Bereitschaft, jeden Menschen als einzigartig zu sehen – und sich auf diese Einzigartigkeit einzulassen.
Was wir fordern – heute und jeden Tag
Am Autistic Pride Day geht es nicht darum, auf Probleme hinzuweisen und dann zur Tagesordnung überzugehen. Wir nutzen diesen Tag, um laut und deutlich zu fordern, was längst überfällig ist:
- Mehr Sichtbarkeit für Menschen im Autismus-Spektrum – in Schulen, in der Arbeitswelt, in den Medien.
- Mehr Unterstützung für Familien – strukturell, finanziell und alltagsnah.
- Mehr Aufklärung, damit Vorurteile abgebaut werden und echte Begegnung möglich wird.
- Mehr Mitbestimmung, damit Betroffene selbst entscheiden können, was sie brauchen – und nicht nur verwaltet werden.
Zum Schluss: Vielfalt ist unsere Stärke
Autismus ist kein Defizit. Autismus ist eine Form der menschlichen Vielfalt. Menschen mit Autismus gehören mitten in unsere Gesellschaft – nicht an den Rand. Und sie brauchen keine Anpassung an „die Norm“, sondern Raum, Respekt und Ressourcen, um sich entfalten zu können.